“Klangkunst ist eine der wichtigsten Strömungen der Kunst des 21. Jahrhunderts geworden.” Peter Weibel
Mia Zabelka’s Klanghaus Sankt Johann ist ein internationales Zentrum für Klangkunst, freie Improvisation, experimentelle Musik und transdisziplinäre Kunst. Das Klanghaus Sankt Johann ist darüber hinaus ein Forum für kreative Entwicklungen, die auf dem subtilen Prinzip der auditiven Wahrnehmung und ihrer sensorischen Verarbeitung basieren und damit neue und veränderte Perspektiven im gesellschaftspolitischen und kulturellen Bereich implizieren. Es befindet sich im südsteirischen Ort Untergreith, eingebettet in Weingärten und besteht aus Tonstudio, Ausstellungs- und Konzertraum sowie einer Außenbühne. Die Veranstaltungen beschäftigen sich mit allen Formen von Geräuschen, Tönen und Klängen. Charakteristisch ist der interdisziplinäre, experimentelle, grenzüberschreitende Aspekt im Spannungsfeld von bildender Kunst, Literatur, Performance Art, Medienkunst und Musik.
Viermal jährlich wechselnde Programme im Rahmen des Festivals „Klangzeit“ machen Klangkunst als komplexe Sinneswahrnehmung erfahrbar. Fernab des urbanen Lärms bietet das natürliche Ambiente des Klanggartens, vor dem Klanghaus Sankt Johann gelegen, einen einzigartigen, konzentrierten Zugang zu neuen musikalischen Ausdrucksformen.
Das Klanghaus Sankt Johann befindet sich im ständigen Prozess, in dem „Klangzeit“, „Klanggalerie“, „Artist in Residence Programm“ und Workshops für Kinder und Jugendliche Projekte darstellen, die die Frage nach künstlerischen Strategien, Zugängen und Positionen in einem sich immer weiter entfaltenden Horizont pluralistischer Möglichkeiten neu stellen.
Das Programm folgt nie eindimensionalen Konzepten, sondern bemüht sich um aktuellen Diskurs zwischen unterschiedlichen Medien unter Einbindung der lokalen Szene und Gegebenheiten, um nachhaltig Bewusstsein, Auseinandersetzung und Offenheit abseits des Mainstreams zu vertiefen. Im Klanghaus treffen Künstler unterschiedlicher Sparten und kultureller Herkunft aufeinander. Sie entwickeln gemeinsam mit regional ansässigen Künstlern, zb den örtlichen Blasmusikkapellen, Projekte, die dem ländlichen und städtischen Publikum an den viermal jährlich veranstalteten Klanghaus-Festivals präsentiert werden. Die Veranstaltungen beginnen bereits am Nachmittag und dauern bis spät in die Nacht hinein. Sie werden lokal kulinarisch begleitet und bieten dem Publikum den Austausch mit den anwesenden Künstlern im “Talk danach”. Weinbauer und Gastronomen aus der Region werden einbezogen und tragen wesentlich zu der ästhetischen und authentischen Gestaltung bei. Es ist die Suche nach neuen Terrains, die auch zu Irritationen führt und die Überarbeitung „tradierter“ Einsichten fordert. Das Klanghaus Sankt Johann bietet eine innovative Plattform für experimentelle Performancekunst im regionalen Bereich und veranstaltet somit am Land Kulturprojekte, die üblicherweise in der Stadt passieren. Mia Zabelka kuratiert konsequent Performances auf hohem internationalem Niveau, die in der Kunstwelt von Bedeutung sind und im Klanghaus die ländliche Bevölkerung einbinden. Die Gemeinde St. Johann im Saggautal, örtliche Schulen und Blasmusikkapellen sind in die Programmgestaltung aktiv eingebunden.
SCHWERPUNKTE