Mia Zabelka: Tradition und Avantgarde

Musikerin Mia Zabelka ist weltweit unterwegs, legt eine neue CD vor und lädt zum schon traditionellen wein.klang in ihr steirisches Domizil. Der Terminplan ist voll. In den letzten Wochen hatte Mia Zabelka Auftritte in Wien, London, Warschau, New York, St. Petersburg, Moskau, Paris und Tokio. Am kommenden Wochenende lädt die Musikerin zur Frühlingsausgabe des schon traditionellen wein.klangs zu sich nach Hause ins steirische Untergreith. Danach folgen Lissabon und Berlin. Pressfrisch liegt eine neue CD vor, druckfrisch eine Publikation, an der sie wesentlich beteiligt war. “Phonart – The Lost Languages of Europe”, so der Titel des Buchs, dokumentiert das gleichnamige Projekt, bei dem spartenübergreifend bedrohte europäische Sprachen ins Bewusstsein geholt werden. “Bei Phonart geht es um das Überleben von Minderheiten in einem von Mehrheiten kontrollierten Umfeld”, sagt im Buch der tschechische Klangkünstler und Bildhauer Martin Janíek. In ihrem “Phonart Manifest” schreibt Zabelka: “Phonart verwendet uralte Sprach- und Musiktraditionen als Kunstmedium. Phonart schöpft aus Vorhandenem und Ursprünglichem.” Und ergänzt: “Phonart ist die Erweiterung von Klangkunst, ist die Spannung der Intermedialität, ist das Übergreifen und Überbrücken und das, was zwischen den Sparten stattfindet.” Auch ein Programm in eigener Sache. Zabelkas neues Solo-Album zeigt, wie komplexe Klanglandschaften im Alleingang beschreitbar sind, das Ursprüngliche erweiterbar ist, scheinbare Gräben zwischen Tradition und Avantgarde überbrückt werden können. Mit E-Violine, Stimme und Elektronik entwickelt die Musikerin akustische Schutzräume, dann wieder Kaskaden von enormer Energie.

Newsletter abonnieren